Prähispanische Zivilisationen: Grabstätten der Inkas

Die archäologischen Stätten und indigenen Völker, die wir bisher besucht haben, sind zumindest in Europa wenig bekannt, aber dieses Mal ist es an der Zeit, den Inkas, einem der berühmtesten Reiche, Aufmerksamkeit zu schenken.

Chullpa aus der Colla-Zeit.

Die Chullpas als Friedhöfe

Nein, Machu Picchu haben wir (noch) nicht besucht. Stattdessen haben wir Sillustani erkundet, um die Chullpas zu sehen. Auf einer Halbinsel im Umayo-See in der nähe des Titicacasees wurden jahrhundertelang Leichen in der Tradition des Aymara-Königreichs der Collas (1100-1450), einer Vor-Inka-Kultur, bestattet.

Sillustani ist eine Begräbnisstätte. Die Collas – und später die Inkas – scheinen ihre Anführer in Türmen aus Lehm und später aus bearbeitetem Stein bestattet zu haben. Neben den Anführern wurden auch deren Frauen und Familienangehörige samt Beigaben bestattet. Die Leichname wurden zunächst in Fötalposition mumifiziert und dann in die Chullpas gelegt, die später fertiggestellt wurden.

Im Laufe der Zeit wurden verschiedene Arten von Chullpas gebaut und weiterentwickelt, von den simpelsten der Colla-Kultur bis hin zu den auswendigsten der Inkas, die bis zu 12 Meter hoch waren. Ein interessantes Detail ist, dass alle Chullpas ihren Eingang im Osten haben, wahrscheinlich um mit dem Sonnengott in Verbindung zu treten.

Ein Versuch sich zu wehren

Die Chullpas sind in einem beeindruckenden Zustand erhalten, teilweise restauriert, obwohl sie seit der Ankunft der Spanier nicht mehr benutzt wurden. Zu Beginn der Eroberung, so berichten Zeitzeugen, gruben die Indígenas die Leichen aus dem katholischen Friedhof aus und brachten sie in die Chullpas. Sie versuchten irgendwie ihren Glauben zu bewahren.

Chullpa aus der Inka-Zeit.

Die Grabstätte strahlt Ruhe und Stille aus. Vielleicht hatten wir Glück, denn als wir ankamen, waren kaum Menschen da. Es scheint, als kämen die meisten Touristen am Nachmittag mit den Bussen aus Arequipa an, so dass wir die Ruinen in aller Ruhe besichtigen konnten.

Allerdings herrscht rund um den Parkplatz ein ständiger Trubel und wie üblich an touristischen Orten wird man von unzähligen Souvenirs umgeben, die sich an jedem Stand wiederholen.

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