Aus Montevideo sind wir raus. Auch die erste kalte Nacht im Auto haben wir überstanden. Überraschung: Die Standheizung ging nicht. Ein weiterer Punkt auf der To-do-Liste bevor wir losfahren.

Am nächsten Morgen müssen wir als erstes alles wieder ins Auto räumen. Bis auf die Wäsche, die lassen wir im UY-Storage, wo wir gerade stehen. Zum Glück sind sie hier gut eingerichtet. Felix und seine Brüder haben auf ihrem Grundstück einen Overlander-Treffpunkt eingerichtet. Die Gegend drumherum ist zwar öde – einziges Highlight: ihre drei Alpakas und Rottweiler Helmut mit Schäferhund Erika – aber als Ausgangspunkt für das Instandsetzen der Fahrzeuge ideal. Es gibt einen Stellplatz mit Bad, Dusche und Waschmaschine und sie führen noch eine Werkstatt. Unsere Rettung.
Felix leiht uns einen US-Gasflaschenadapter für unsere CH-Gasflasche. Damit bewaffnet klappern wir verschiedene Gasverkaufsstellen ab. Überall heisst es «Nein, geht nicht». Trotz Adapter können sie oder wollen nicht füllen. Vier Stunden später, samt Abstecher in den Supermarkt, um etwas zu essen, und nachdem wir schon fast aufgegeben haben, schauen wir nochmals in die iOverlander App. Noch ein letzter Versuch. Und endlich klappt es. Bei Supergas schaut der Mann kurz unseren Adapter an und meint, dass in 30 Minuten alles bereit sei.

Auf dem Rückweg holen wir noch ein paar Eukalyptus-Stämme für das Lagerfeuer. Irgendwo auf nicht abgesperrtem Gelände. Für viel mehr bleibt an diesem Tag keine Zeit. Es wird schon kurz vor 19 Uhr dunkel. Vorher müssen wir zurück sein. Den Abend lassen wir mit den anderen am Lagerfeuer ausklingen.
Tags darauf beginnt die Arbeit. Nachdem der Kühlschrank doch funktioniert und nicht, wie zuerst vermutet, kaputt ist und auch die Hupe wieder klingt, wie sie soll, macht sich Michi ans Auseinanderbauen der Standheizung. Ersatzteile haben wir dafür leider keine, es gibt auch keine vor Ort. Also wird die Dichtung aus Hartgummi so gut es geht geklebt, der Rest in Verdünner getaucht. Leider hat das alles nicht viel gebracht, ausser dass die Heizung wieder sauber ist, es ist also doch ein Stromproblem. Robin hilft Michi am nächsten Tag, während Cora und Chantale einkaufen gehen. Und siehe da, der Fehler wurde gefunden und behoben. Die Heizung funktioniert wieder einwandfrei.


Wir bleiben noch eine Nacht im UY-Storage. Nachdem alles fertig eingeräumt und wieder geputzt war, genossen wir den Abend mit unseren Containerbuddies. Es gab Rösti mit Zwiebelsauce zum Abendessen. Dazu eine sehr leckere Apfelwähe von Angie und noch ein paar Shots Berliner Luft.
Am Sonntag ging es dann endlich los. Am Kühlschrank war dann doch eine spezielle Sicherung kaputt, da hatten wir aber noch ein Ersatz und Michi konnte es beheben, während Cora sich mit der Mautstelle herumschlug. In Uruguay wird gerade auf ein elektronisches Mautsystem umgestellt. Schon jetzt kann man nur noch an zwei Stellen bar bezahlen, ab 2024 dann gar nicht mehr. Wir mussten also Pass und Fahrzeugausweis vorzeigen, das Auto registrieren und bekamen dann einen kleinen Sender. Die Durchfahrt muss man im Voraus bezahlen. Es ging eine Weile, aber es hat geklappt.
Unser erster Stopp mit Robin und Chantale war am Strand von José Ignacio. Endlich wieder am Meer, genossen wir unser Mittagessen und einen kurzen Spaziergang am Strand. Dann ging es weiter nach Punta del Diablo. Dort haben wir an der Laguna Negra bei einem wunderschönen Sonnenuntergang im Freien übernachtet.